Leistungen
PISA-Studie
Jahresarbeitszeiten
Lehrerkompetenzen
PISA-Studie
Deutsches Schulsystem ist noch viel schlechter!
Große
Aufregung, weil die deutsche Schulbildung im internationalen
Schülervergleich nur für Mittelplätze reicht. Dabei ist
dieses Ergebnis noch sehr positiv . Denn eigentlich müsste das
Wissen, das in Tausenden von Nachhilfestunden für viele Millionen
Euro der Eltern erworben wurde, von den Vergleichsmessungen noch
abgezogen werden. Denn weder in Mexiko noch in Finnland oder Slowenien
gibt es solchen Zusatzunterricht. Deutsche Schulen allein bringen
unsere Kinder in Wirklichkeit also nur auf letzte Plätze der
Weltrangliste.
Jahresarbeitszeiten
Das
Statistische Bundesamt in Wiesbaden hat festgestellt, dass in
Deutschland für
10 030 000 Schüler (ohne Kindergarten und Vorklassen) insgesamt
728 646 Lehrer beschäftigt sind . Bereinigt von
Teilzeitkräften stehen für 16,3 Schüler also ein
Vollzeitlehrer zur Verfügung
(siehe Lehreranzahl). Wenn in deutscher Wirklichkeit aber 32 und mehr
Schüler in einer Klasse zusammengefasst sind, bedeutet dies, dass
jeder 2. Lehrer statistisch ganzjährig und lebenslang vom
Unterricht befreit ist.
Diese
Hälfte der Lehrer, die immerhin noch in der Schule erscheint,
arbeitet aber jeweils weniger als ein halbes Jahr. Die anderer
Hälfte des Jahres ist schulfrei( 104 Samstage und Sonntage, 75
Ferientage und mindestens 10 sonstige Feiertage = 189 freie Tage).
Die verbleibenden geplanten 176 Unterrichtstage verteilen sich auf 35 Fünf-Tage-Wochen eines Jahres.
Je nach Schultyp haben Lehrer eine unterschiedliche wöchentliche Stundenverpflichtung von 23 bis 27 Stunden.
Bei einer Durchschnittszahl von 25 Stunden entsteht eine Jahrespflichtstundenzahl von
875 Unterrichtsstunden. Davon müssen die
durchschnittlichen Krankheitstage eines Lehrers abgezogen werden. Eine
nachweisbare Statistik dazu existiert nicht, da Lehrer bis zu drei
Tagen Krankheit kein ärztliches Attest vorlegen müssen.
Ministeriumsstatistiken beziehen sich also nur auf
Krankheitsausfälle über drei Tage. Die wirkliche Ausfallquote
bleibt also geheim. Die von einem Berliner Rektor behauptete Zahl von
zeitweise 60% Krankenausfall (siehe Pressestimmen) dürfte aber
dennoch die Ausnahme sein. Eine wirkliche regelmäßige Quote
für Krankheit und sogenannte „Fortbildung“ von 20 %
erscheint
realistisch. Somit verbleiben ca. 700
Stunden.
Kein befragter
Schüler Deutschlands konnte bestätigen, dass die Mehrzahl
seiner Lehrer pünktlich ihre Stunden beginnen. Dies erscheint
absolut wesensfremd. Während die “Besten” nach dem
Stundenklingelzeichen im Lehrerzimmer aufstehen, zur Klasse schlendern
und “nur” durchschnittlich 2 Min. zu spät beginnen,
fallen bei einer Vielzahl auch bis zu 10 Min. der Unterrichtstunde
regelmäßig
aus (gem.Schülerangaben). Wenn ein Schnitt von 4,5 Min. angenommen
wird, heißt das, daß weitere 10% der Unterrichts ausfallen,
weil die Lehrer einfach nicht hingehen.
Somit verbleiben 630 Stunden mit jeweils 45 Min, die
472 Stunden a 60 Min. entsprechen.
Von diesen 472
Stunden Anwesenheit pro Jahr sind noch ca. 40 Stunden untergeordnete
Beaufsichtigung bei Klassenarbeiten, Filmvorführungen,
Vertretungsstunden, Schulausflüge, die längst zu reinen
Zusatzurlaubsveranstaltungen ohne jeglichen Bildungsbezug mutiert sind,
abzuziehen, da diese kein Unterricht sind. Es verbleiben
432 Stunden.
Anm.: Diese Stunden könnten ohne Weiteres an Hilfskräfte abgetreten werden.
Für
die176 geplanten Unterrichtstage kommt eine deutsche Lehrerin im
Durchschnitt somit auf echte 2,5 Unterrichtsstunden täglich.
Zu Durchführung des Schulbetriebes müssen dazu noch
1. qualifizierte Zusatzarbeitsstunden und
2. unqualifizierte Aufsichtsstunden geleistet werden.
Da die Menge der
Unterrichtsvor- und Nachbereitungsarbeiten (inklusive Korrekturen) von
Lehrern geheim gehalten werden (bei einem Prüfungsversuch des
Ministeriums in Nordrhein-Westfalen lehnten die Lehrer jegliche
Einsichtnahme ab) müssen ausländische Vergleiche herangezogen
werden. Schulwissen ist die unterste und einfachste Stufe der
menschlichen Bildung. Wer dafür lebenslang angeblich jeden
Nachmittag für
Vor.- und Nachbereitung braucht, muss sich auch die Frage nach seiner
Kompetenz stellen lassen. In Finnland genügen dafür drei
Stunden pro Woche.
In 35
Unterrichtswochen pro Jahr könnte ein Lehrer somit auf 105 volle
Stunden qualifizierte Nebenarbeit und 6 Stunden Elternsprechzeit pro
Jahr kommen. Sport- und Geschichts- und
Erdkundelehrer deutlich weniger.
Zusammen mit den 432 Unterrichtsstunden also
543 Stunden Arbeit pro
Jahr = 3 Stunden täglich
Anm.: Die
Behauptung, dass der Schulstoff, der sich im ganzen Berufsleben eines
Lehrers inhaltlich niemals ändert, lebenslang jeden Nachmittag
vor- und nachbereitet werden muss, gehört wohl mehr in den Bereich
der Fabel... oder ärztlich behandelt.
Im der
(zwischenzeitlich aufgelösten) Orientierungsstufe in Burgwedel
(Hannover) unterrichte ein Lehrerin seit Jahrzehnten über das
Thema “Rokal der Steinzeitjäger „und die
„Ernährung der Eskimos im Sommer“. Die verteilten
Fotokopien waren für die Schüler kaum noch leserlich.
Tatsächlich leisten Lehrer aber noch zusätzliche unqualifizierte Aufsichtsstunden.
Die oben erwähnten 40 Stunden Aufsichtstätigkeit müssen zur Zeit noch hinzugerechnet werden.
Inklusive Aufsichtstätigkeit kommt eine Lehrerin somit auf allerhöchstens
583 Stunden jährlich = 3,3 Stunden täglich.
Anm.:
Diese 40 Stunden könnte jederzeit von den Lehrern ganz abgezogen
und preisgünstigen Hilfskräften übertragen werden.
Anwendungsbeispiele der Zahlen:
Die errechneten
3,3 Stunden täglich werden nur von der in Absatz 1 erwähnten
Hälfte der Lehrer erbracht, die noch zur Schule kommen und nicht
gänzlich irgendwie vom Unterricht befreit sind.
Umgerechnet auf alle voll bezahlten Lehrer (immerhin
612.062, siehe Lehreranzahl ) der Bundesrepublik erbringen diese im
Jahresdurchschnitt rechnerisch insgesamt nur 1,6 Stunden täglich!!
oder
Wäre es
möglich, die Lehrer von 2,5 Stunden auf 5 Stunden Unterricht
täglich zu bringen, könnte die Hälfte der Lehrer
(immerhin 306.000) ohne Unterrichtsausfall eingespart werden.
Bei einem
Kostenfaktor von 149.000 DM pro Jahr (siehe Lohnkosten) entspräche
das einer Einsparung von 45.594.000.000 DM ( 45 Milliarden DM) pro Jahr.
oder
nach Abzug von
104 Sonn und Samstagen, 10 Feiertagen und 30 Urlaubstagen (nicht 75
Ferientage) wird in der freien Wirtschaft an ca. 221 Tagen pro Jahr
gearbeitet. Verglichen mit dieser Arbeitstageanzahl leistet die
Hälfte der Lehrer, die noch zur Schule kommt, inklusive
Aufsichtstätigkeit ca. 2,6 Stunden täglich. Alle bezahlten
Lehrer insgesamt (612.062 ) erbringen bei diesem Arbeitstagevergleich
mit der Wirtschaft rechnerisch inklusive aller Nebenarbeiten
auf 221 Tagen verteilt = 1,3 Stunden täglich
Lehrerkompetenzen
Der klassische
Lehrerlebensweg beginnt in der Schule, wechselt dann zur
Universität und führt zurück zur Schule. Er wird
normalerweise in seinem Leben also niemals den Schulbereich verlassen
(Ausnahme: Berufsschullehrer für kurze Zeit).
Ausgebildet wird
er dabei wieder von Lehrern, die auch noch nie die Schule verlassen
haben und das zukünftige Leben unserer Kinder nur aus den
Zeitungen kennen. Zeitungen berichten aber nur über
Besonderheiten, die die Zeitungsauflagen erhöhen könnten.
Also selten über den Alltag unseres Lebens und schon gar nicht
professionell über wirtschaftliche und gesellschaftliche
Ansprüche der Zukunft.
Gymnasiallehrer
haben gem. Studienplan keinerlei pädagogische Ausbildungspflicht
(nur Begleitstudium – „mal rein hören“)
Von wenigen Ausnahmen abgesehen (nur bei persönlichem
Einzelinteresse), unterrichten an unseren Gymnasien also keine
Pädagogen, sondern nur Fachleute ihres Studienfachs (Mathematik,
Deutsch oder Biologie). Jeder Handwerksmeister, der einige Jahre
Lehrlinge ausgebildet hat, verfügt somit über exakt die
gleichen pädagogischen Kenntnisse wie ein Gymnasiallehrer.
Jeder engagierte
Handwerker mit Lehrlingserfahrung oder Sportvereinstrainer könnte
somit ohne erkennbaren Bildungsbruch mit seinem Fach ( z. B. Sport) im
Gymnasium eingesetzt werden.
Da für
unserer Kinder in den Schulen üblicherweise Grundlagenwissen
genügt (anders die Universitäten) muss ein Lehrer sich in
seinem Fach lebenslang niemals fortbilden. Verglichen z.B. mit einem
Finanzbeamten, der sich nahezu täglich und lebenslang über
neuen Steuergesetze informieren muss, hat ein Lehrer Mitte Zwanzig die
Endstufe seiner
notwendigen Bildung erreicht.
Eine Transparenz
der Lehrerarbeit(-leistung) existiert nicht. Die Arbeit der Lehrer wird
in hohem Maße von der Sympathie der Bevölkerung getragen,
die in der Regel sehr froh ist, ihre Kinder für ein paar Stunden
der Schule „parken“ zu können. Ob dort erzieherisch
überhaupt etwas passiert, entzieht sich de facto jeder Kontrolle,
geschieht auf jeden Fall
niemals planmäßig und gezielt. Zwar wird
öffentlich ständig zur Elternmitarbeit aufgerufen, erscheint
jedoch ein Elternteil wirklich in der Schule, fühlen sich die
Lehrer kontrolliert und verweigern jegliche weiter
Unterrichtung (eigene Erfahrung beim Sportunterricht in der
Orientierungsstufe Burgwedel/Hannover)
Die
formaltheoretische Möglichkeit einer Kontrolle der
Lehrtätigkeit durch Rektor, Schulrat oder Bezirksregierung findet
nirgendwo statt.
Pädagogik
ist heute stark politisch ideologisiert. Jeder Politiker glaubt ein
bisschen Ahnung zu haben! Jeder, der ein Kind hat, betrachtet dieses
als Maßstab für alle Kinder und seinen Bildungshorizont als
Maßstab für die Zukunft Deutschlands. Nirgendwo in unserer
Gesellschaft wird unprofessioneller gearbeitet.
Erkenntnisse
unpolitischer, unabhängiger Institutionen, wie z.B.
Max-Planck-Institut, Bertelsmann – Stiftung oder
Wirtschaftsorganisationen werden nur als Alibi beratend herangezogen
und können ihre fortschrittlichen Erkenntnisse niemals
durchsetzen.
Die
Personalentwickler der Wirtschaft sind den Pädagogen unserer
Schulen schon so weit voraus wie der Computer einer Schiefertafel. Denn
dort wird richtiges Handeln am Ergebnis gemessen und Erfolglose dabei
aussortiert.
Die Ergebnisse unserer Schulen sind bei PISA, TiMMS und Iglu angedeutet.