. | Bildungspolitik Niedersachsen |
|
Presse 3
McKinsey: Die schwächsten werden Lehrer
Zwei Monate Unterrichtstotalausfall
Stundenvorbereitung nur einmal im Leben
OECD zur Berufseinstellung der Lehrer
Unterrichtsausfall in Hannover
Erste Verbesserung - Auf die Lehrer kommt es an!
Zum Bericht „Lehrer: Gymnasien senken Niveau“
Lehrer haben keine Fachkompetenz
Klare fordert ganztägige Anwesenheit von Lehrern
Der „Spiegel“ Hurra wir verblöden!!
An manchen Tagen fehlen bis zu 40 Prozent des Personals
McKinsey: Die schwächsten werden Lehrer
Kleinere
Klassen, Einheitsschulen oder mehr Geld verbessern die Leistungen
nicht. Eine McKinsey - Studie zeigt: Entscheidend ist die Qualität
der Pädagogen.
Burn-out? Viele Lehrer brannten nie!
Eine
Studie über Lehramt-Studenten ergab: Die besten Studenten steigen
aus, die faulsten werden Pauker. Abhilfe können nur Reformen an
den Universitäten schaffen.
Sehr geehrter Herr Ministerpräsident Wulff,
Gerolf Kurowski
Zwei Monate Unterrichtstotalausfall
An Kultusministerium Niedersachsen Per Mail
..... tatsächlich hat sich trotz PISA absolut nichts verbessert .
ist
in Deutschland deprimierend. Da werden in der Grundschule zum Thema
„Musik erfinden“ Kieselsteine in Pappschachteln
gefüllt. Mit diesen Methoden ist der Musikunterricht zum
Kaugummifach verkommen..
Stundenvorbereitung nur einmal im Leben
"Ein
55-jähriger Lehrer aus Göttingen wurde von seinem Arbeitgeber
von der Orientierungsstufe an die Hauptschule versetzt. Der Lehrer
wollte aber lieber Gymnasiasten unterrichten und klagte gegen die
Versetzung: Er könne so seine Unterrichtsmaterialien nicht bis zur
Pensionierung weiter verwenden. Seine Klage scheiterte jedoch vor dem
Verwaltungsgericht Göttingen
In
der Hauptschule der Schuntersiedlung bei Braunschweig rebellieren die
Lehrer gegen die Schulleitung, schreibt eine Mutter, die Ihren Namen
nicht in der Zeitung lesen will.
Fachleute
der 27 EU-Staaten sehen große Lücken bei der
Lehrerausbildung in Europa. Die Kenntnisse vieler Lehrer seien veraltet
oder ungenügend, erklärte die EU-Kommission am Montag in
Brüssel. Das gelte für den Umgang mit Computern ebenso wie
für Sprachkenntnisse oder pädagogisches Wissen. Um Abhilfe zu
schaffen, legte die Brüsseler Behörde Vorschläge zur
Verbesserung der Lehrerausbildung vor, die gemeinsam mit den
Mitgliedsstaaten erarbeitet worden waren. dpa
Nach
Kienbaum sind bei Geschäftsführern bis 1000 Mitarbeiter
Einkommenspitzenwerte bis 23.000 € /Monat möglich. Laut dem
Statistischen Bundesamt für Deutschland liegt der Durchschnitt
eines Geschäftsführers aber bei 6100 €.
OECD zur Berufseinstellung der Lehrer
Forscher
plädieren für einen kompletten Umbau des Bildungssystems.
Beim Wirtschaftswachstum belegt Deutschland in internationalen
Vergleich nur den viertletzten Platz. Verantwortlich dafür halten
die Wissenschaftler das deutsche Bildungssystem.. Besonders hart gehen
die Forscher mit den Lehrern ins Gericht. Diese sähen sich nicht
als Personal in einem „Unternehmen“, im Mittelpunkt ihrer
Interessen stünde die „eigene Person“. Um dies zu
ändern fordern sie, Lehrer nur noch befristet anzustellen und
Einkommen an erfolgreiche Fortbildung zu knüpfen. Dabei
bräuchten die Schulen mehr Autonomie und sollten öfter von
Kirchen und Kommunen geführt werden.
Nur
31% der Manager halten die Leistungen der Schulabgänger in Mathe
und Deutsch für ausreichend.. Zudem könne man sich auf den
Nachwuchs nicht verlassen, er sei unselbständig und habe kein
Verantwortungsbewusstsein. Die Bildungsstudie von Microsoft und Focus
weisen die Pädagogen natürlich vehement von sich.. Wunsch und
Wirklichkeit von Lehrern und Managern klaffen weit auseinander.
Bundespräsident Horst Köhler hat das deutsche Bildungssystem als veraltet und ungerecht bezeichnet.
Lässt sich das bestehende, dreigliedrige Schulsystem reformieren? Und: Wie groß darf eine Klasse sein?
Es sei "mangelhaft", dass Kinder aus Unterschichts- und Einwandererfamilien es in Deutschland in Bezug auf ihren schulischen Erfolg so schwer haben wie in kaum einem anderen Land. Selbst Nationen, deren demokratische Kultur weniger entwickelt ist, wie Singapur, Rumänien oder Iran, stehen in diesem Ranking vor Deutschland.
Caglar berichtet von abenteuerlichen Zeugnissen, die die Jugendlichen aus der Hauptschule mitbrächten, in denen die Anreden vertauscht und die Schüler völlig unzulänglich beschrieben seien. "Da fragen wir uns, wieso kennen die Lehrer ihre Schüler so wenig, die sie fünf Jahre lang unterrichtet haben?" Aus "Move", einem Projekt des Türkischen Bundes Berlin Brandenburg, finanziert vom Europäischen Sozialfonds
Unterrichtsausfall in Hannover
Freitag, mittags, halb zwölf, U-Bahnhof Werderstraße: unzählige Schüler und Schülerinnen – offensichtlich Unterrichtsausfall. Zehn Minuten später, U-Bahnhof Altenbekener Damm, das gleiche Bild: unzählige Schüler, bei denen wohl auch sehr früh am Freitag der Unterricht endet. Am U-Bahnhof Peiner Straße wiederholt sich das Szenario: Schüler über Schüler, die anscheinend um diese Zeit nicht mehr unterrichtet werden. Mein eigener Sohn – an einem ganz gewöhnlichen hannoverschen Gymnasium, 8. Klasse: diesen Montag erste, fünfte und sechste Stunde frei; heute, Mittwoch, erste, fünfte und sechste Stunde frei; morgen, Donnerstag, zweite und dritte Stunde Vertretung. Seit den Herbstferien weder Englisch- noch Sportunterricht. Das alles ist seit Jahren ganz normaler Alltag für uns. Löcher werden, wenn überhaupt, mit Referendaren gestopft, die nachvollziehbar völlig überfordert sind mit 32 Kindern auf 37 Quadratmetern A. Horn in HAZ am 10.12.07
Erste Verbesserung - Auf die Lehrer kommt es an!
Träge blubbern Blasen rot gefärbten Wassers durch ein Glas Olivenöl. Es entstehen Muster wie in einer Lavalampe. "Oh, ist das schön", schwärmt die kleine Theresa. Wenn man der 46-jährigen Pädagogin bei ihrer Arbeit in der Grundschule im brandenburgischen Brück zuschaut, begreift man schnell: Es bewegt sich etwas an dieser Schule. "Bei uns lernen die Schüler, ohne es zu merken. Sie denken, sie hätten die ganze Zeit nur gespielt. Es gibt doch keine schönere Form des Wissenserwerbs", sagt Lehrerin Noll
Über
Mangel an Computern können sich nur noch wenige Schulen beklagen.
Aber es fehlt an Fachwissen – denn der schnellste Rechner
nützt nichts, wenn er nicht richtig eingesetzt wird oder gar
kaputt ist.
Die Lieblingsbeschäftigung der Schüler sei in erster Linie Chatten, E-Mails schreiben und Musik herunterladen, die alltägliche Nutzung des Computers im Unterricht dagegen die Ausnahme.
Zwar
verfügen dank der bundesweiten Initiative des
Bundesbildungsministeriums und der Telekom „Schulen ans
Netz“ und des niedersächsischen Vereins „N21“
fast alle Schulen inzwischen über einen Internet- oder sogar
Breitbandanschluss. Doch noch immer seien die meisten Lehrer mit der
Computertechnik überfordert.
Christian Klinckworth, Käthe-Kollwitz-Schüler: Seine Schule verfügt über zwei schöne Computerräume, weitere vier PCs stehen in der Schulbibliothek, sogar Flachbildschirme gibt es. Doch davon, dass die Lehrer die Computer in ihren Unterricht mit einbeziehen, sei man noch weit entfernt. „Nur unser junger Biolehrer lässt uns alle paar Wochen eigenständig etwas zu den gerade behandelten Themenkomplexen recherchieren“, sagt der 19-Jährige.
Hannoversche Allgemeine Zeitung 19.12.06
Zum Bericht „Lehrer: Gymnasien senken Niveau“ vom 27.11.06
Wenn man sich die Abiturientenquoten in Frankreich ansieht – sie liegen bei 61 Prozent eines Schülerjahrgangs – stellt sich die Frage, von welchen Bildungsressourcen in der Bevölkerung Gymnasiallehrer in Deutschland ausgehen – sechs Prozent wie in den sechziger Jahren, zirka 27 Prozent gegenwärtig, mehr geht nicht?
Wenn 50 Prozent der Schüler das angestrebte Unterrichtsniveau nicht erreichen, sollte doch auch einmal die Frage nach dem pädagogisch-didaktischen Niveau des Gymnasialunterrichts gestellt werden. Vielleicht ist das zu schlecht. Defizite werden immer nur bei den Schülern gebucht. Wenn aber mehr als 30 Prozent bei Klassenarbeiten schlechter als ausreichend sind, stellt sich immer die Frage nach der Qualität des vorausgegangenen Unterrichts.
Gymnasiallehrer
sind bekanntlich pädagogisch-didaktisch schlecht ausgebildet.
Vielleicht sind gar nicht immer die Schüler schlecht, vielleicht
ist es der Unterricht. Wer sich international umsieht (Frankreich,
Finnland oder Schweden), wird diese Fragen nicht als unangemessen abtun
können. Wegschicken an die nächstniedrigere Schule ist seit
jeher der einfachste Weg. Prof. (em.) Dr. Manfred Bönsch Universität Hannover Institut für Erziehungswissenschaften
Anm: Bis vor wenigen Jahren wurden Gymnasiallehrer pädagogisch überhaupt nicht ausgebildet. Ältere Lehrer haben also nicht mehr Pädagogik als ein Übungsleiter im Sportverein.
Lehrer haben keine Fachkompetenz
Die Schulen sind von innen heraus morsch. In den Schulen regiert die alles bestimmende pädagogische Freiheit der Lehrer mit ausufernden Fehleinschätzungen . Lernschwächen der Lehrer werden als Lernschwächen von Schülern deklariert. Diejenigen, die nicht lesen können werden als Legastheniker eingestuft und sind damit vom Erbringen von Leistungen befreit Die Wahrheit ist: Oft genug sind die Schüler Opfer des Erziehungsunvermögens Ihrer Lehrer.
Ordnung,
Pünktlichkeit, Höflichkeit und Zuverlässigkeit sind
Tugenden von gestern und brauchen deshalb auch nicht vorgelebt
werden.
Dienstbehörden kontrollieren Schulleiter und Lehrer nur mit
zahnlosen Papiertigern. Eine fördernde und fordernde Kontrollen
findet nicht statt
Helga Wilken Rektorin a. D.
Klare fordert ganztägige Anwesenheit von Lehrern
Dass Lehrerverbände sich über jede Anwesenheitspflicht in den Schulen aufregen, war zu erwarten. Trotzdem ist Herr Klare zu ermutigen, so dass er in seiner Fraktion auch bald eine Mehrheit für diese Selbstverständlichkeit erreicht. In allen erfolgreichen Ländern ist die Lehreranwesenheit in der Schule natürliche Voraussetzung. In den skandinavischen Ländern sind alle Lehrer 35 Stunden (a 60 Min.) pro Woche bei den Kindern in den Klassen (Ohne Laptop und eigenes Büro). Finnischen Lehrern reichen fünf Stunden pro Woche zu Hause für jegliche Unterrichtsvor - und nachbereitung.
Anm.: Leserbrief wurde von der Hannoverschen Allgemeinen nicht veröffentlicht. Konkrete Forderungen nach mehr Lehrerarbeitszeit werden dort wegen angeblicher Angst vor Lehrergewerkschaften grundsätzlich abgelehnt.
Hannoversche Allgemeine Zeitung 11.12.06
In Berlin machen 900 Lehrer dauerhaft ganzjährig krank (..und viele Tausend wohl die Hälfte des Jahres). Vielleicht liegt auch hier der wirkliche Grund für die Lehrer - Schüler – Probleme.
Anm.: Die Lehrerschaft der Rüthli-Schule hatten in einem öffentlichen Aufruf auf die Probleme ihrer Schule hingewiesen. Pressegemäß waren wieder die Schüler als Übeltäter klar herausgearbeitet worden.
Der „Spiegel“ befragt Betroffene (Horrortexte über Deutschland):
Titel eines Spiegelbetrages in der Ausgabe 46 des Jahres 2003 Folgende Textstellen sind kommentarlos diesem Beitrag entnommen. Resigniert, überfordert – oder einfach nur faul? Der Berufsstand der Lehrer steckt in der Krise.
Junglehrer Stefan J. ließ es von Anfang an ruhiger angehen. Er hatte sich in der Hochschule Heidelberg eingetragen weil, „ehrlich gesagt, das Studium nicht das schwierigste ist“. Statt Lernpsychologie büffelte er lieber „Ästethische Erfahrung mit der Natur“.
Nur 9% erreichen das normale Rentenalter von 65 Jahren. 91 % gehen früher in Pension . Die ersten ab Anfang vierzig.
Im deutschen Schulsystem werden gute Lehrer nicht belohnt und schlechte nicht bestraft. Leistung lohnt sich nicht.
Deutschlands Lehrer im Jahre zwei nach dem PISA - Schock: mal demotiviert, mal überfordert – und manchmal einfach nur faul. Man streitet seit Jahrzehnten endlos um die Schulform und Betreuungszeiten, aber nie um das Entscheidende: Wie gut ist der Unterricht.
Das Wirtschaftsunternehmen Roland Berger, fand nirgendwo überprüfbare definierte Ziele. Das Klassenzimmer ist eine Art „Black box“ in der auf wundersame und zufällige Weise Unterricht stattfindet. Die baden-württembergische Kultusministerin will die 75 freien Ferientage abschaffen und ist für 30 Tage Urlaub. Die anderen Tage sollen die Lehrer Unterricht vorbereiten und sich fortbilden und Elternsprechtage abhalten.
Das Lehrerzimmer wird zum Auffangbecken für Studienversager, Mittelmäßige, Unentschlossene, Ängstliche und Labile, sagt die Ex-Gymnasiallehrerin Bayerwaltes, „kurz gesagt, für Doofe, Faule und Kranke“
Studentin Gabriele Gut: „Manche meiner Kommilitonen haben echt Angst, vor einer Gruppe in meinem Seminar zu sprechen. Wie sollen die einmal eine Klasse unterrichten?“
Die Referendarin Bigge klagt: „Vor dem Unterricht fange ich an mich zu ekeln. Natalie hat einen praktischen Tipp parat: Laß dich krankschreiben. Schließlich tut das fast jeder.
Im erfolgreichen Finnland ist längst ein Eingangstest eingeführt, der an ein Auswahlverfahren eines Großkonzerns erinnert. Der Lehrerberuf ist hier anerkannt und beliebt.
Doch auch Studenten, die im Lehrerberuf gut aufgehoben sind, werden im Studium auf eine harte Probe gestellt. Die Ausbildung ist praxisfern, voll gestopft mit Theorie und dauert im Schnitt knapp sieben Jahre – länger als jeder vergleichbare Bildungsgang in Europa. Ein Münsteraner Pädagogikprofessor Terhart: „Im Studium fehlt jegliche Praxis in Didaktik, Psychologie, Sonderpädagogik; dafür werden profunde wissenschaftliche Kenntnisse vermittelt, die nie gebraucht werden.
Auch gute Lehrer sind miserabel vorbereitet und stolpern ins Referendariat.
Auch die Jungpädagogen verstehen sich nicht als Dienstleister für Schüler, sondern habe einen hohen wissenschaftlichen Anspruch. Sie lieben ihre Fächer, nicht Ihren Beruf. Erziehungswissenschaftler Herrmann: „Man trifft auf Schritt und Tritt Lehrer, die Kinder nicht mögen und weder gewillt noch imstande sind, sich darauf einzulassen.
Nur 34 % der Schüler sagen, die Lehrer würden ihnen beim Lernen helfen. Beim PISA - Sieger Kanada waren davon 75 % überzeugt. Ein Junglehrer: „Im Referendariat erzählen sie dir, du kannst alles vergessen, was du im Studium gelernt hast, als Berufsanfänger erzählen sie dir dann du kannst alles vergessen was du im Referendariat gelernt hast.
Lehrer lassen sich in Spezialkliniken therapieren. In der Therapiegruppe rennen alle herum, brüllen „Buh“ und „Bäh“ und kichern. Meist sind es Frauen. Ein Drittel sind resignative Typen, depressive Menschen, die an der Schule nur noch das Nötigste erledigen. Das Zentrum der Behandlung ist ein ehemaliges Vier-Sterne-Hotel mit Einzelzimmern und Landhausmöbeln. Ein Tag kostet 308 €. Die Kasse zahlt ohne Murren. Helmut, 51 Jahre alt, zum Beispiel, wurde vor vier Jahren in den vorzeitigen Ruhestand versetzt- „weil ich es wollte“ betont er . Der braungebrannte Mann, passionierter Jogger und Klavierspieler, fühlt sich „voll im Saft“, Er ist ein Therapieprofi.
Er spielt mit dem Gedanken, selbst Therapeut zu werden.
In den Lehrerzimmern sitzen immer noch zahllose elektronische Analphabeten, die noch nie im Internet gesurft und von Computern keine Ahnung haben.
Da
keine Weiterentwicklung für Lehrer notwendig ist, werden sogar die
Lehrer behäbig oder sogar faul, die mit Elan in Berufsleben
gestartet sind. Da werden Klassenarbeiten nicht zurückgegeben,
weil sie dem Lehrer angeblich aus dem Kofferraum geklaut worden waren,
alkoholabhängige Lehrer stammeln an der Tafel nur zusammenhanglose
Sätze. ( Hamburger Obudsfrau B. Beutner) An jedem Gymnasium gibt es ca. 15 % Verhaltensneurotiker.
Heuser, Leiterin der psychiatrischen Klinik der FU Berlin: „Der hohe Krankenstand ist nicht allein auf die schlechten Arbeitsbedingungen zurückzuführen. Der Lehrerberuf zieht vielmehr Menschen an, die ohnehin schon depressiv strukturiert sind“.
Die ersten lassen sich Anfang vierzig in den Ruhestand versetzen. Von den Betroffenen möchten viele keineswegs kuriert werden, sondern äußern den Wunsch nach Frühpensionierung. Bayern zahlt für frühpensionierte Lehrer jährlich ca. 250 Millionen €. In den Niederlanden prüfen staatliche Inspektoren regelmäßig die Qualität der Lehranstalten.
„Ich stelle eine Frage so, das alle Schüler verstehen, was ich will! „ Daran scheitern schon viele Kollegen“, berichtet Tschekan.
Gerade der Lehrerberuf darf nicht länger, wie, bisher, ein Auffangbecken für Studienversager, Mittelmäßige, Unentschlossene, Ängstliche und Labile, kurz gesagt für Doofe, Faule und Kranke sein. Gymnasiallehrer verstehen sich nicht als Pädagogen. Sie erhalten auch keine entsprechende Ausbildung. Von Kindern haben sie kaum mehr Ahnung als der Schulbusfahrer Viele Referendare kommen in ihrer ersten Unterrichtsstunde überhaupt zum ersten mal mit Kindern in Kontakt.
Merga Bayerwaltes, Gymnasiallehrerin in Focus Nr. 9 aus 2002
Thema: Lehrer sind nur 9,3 Tage krank: Nds. KUMI in HAZ 2004 Anderes Universum
Im Gymnasium meines Sohnes in Burgwedel haben wir in einigen Fächern ein theoretische Unterrichtsversorgung von 105%. Tatsächlich fallen aber nicht nur jede Woche etliche Stunden aus, sondern jetzt schon ganze Tage. Den Samstag haben wir Eltern jetzt als Schultag abgewählt, weil zu oft einfach kein Lehrer erschienen ist. Der Herr Minister muss seine Zahlen aus einem anderen Universum haben. Leserbrief: HAZ 2004
Anm: Lehrer müssen bis zu drei Tagen Unwohlsein keine Krankschreibung vorlegen. Theoretisch kann jeder Lehrer also bis drei Tage pro Woche zu Hause bleiben, ohne dass dem Ministerium eine Krankheit gemeldet wird. Wahrscheinlich liegt hier die Realitätsferne des Ministers. Mehr Unterricht werden unsere Kinder bei solcher Blauäugigkeit jedoch nie bekommen.
Der einstige Manager von Werder Bremen und heutiger Schulsenator wundert sich über den Krankenstand bei Lehrern von 10 Prozent.( Focus Nr. 6 aus 2000)
In der Wirtschaft liegt der Krankenstand unter 3 Prozent.
An manchen Tagen fehlen bis zu 40 Prozent des Personals.
Wolfgang Lüdtke, Rektor in Berlin in Focus Nr. 15 aus 2001 Schüler protestieren für mehr Lehrer in Nordhorn. An den Schulen fällt nach Angaben des Elternrates regelmäßig bis zu ein Drittel des Unterrichts aus. (HAZ)
Wegen des neuen Arbeitszeitmodells planten Hamburgs Lehrer den totalen Unterrichtsboykott. An 2 Tagen fehlten insgesamt 240 Pädagogen. Mehr als 3000 Schüler mussten wieder nach Hause geschickt werden. TAZ am 09.5.03
Die üblichen regelmäßigen Medienberichte über die deutsche Schulen sind wohl die letzten Sargnägel unseres Bildungssystems. Leider macht der Focus keine Ausnahme. Das Veröffentlichungsprinzip ist seit 30 Jahren nahezu gleich . Nach vorsichtiger Einführungskritik wird den Lehrern ein großer, breiter Raum für Lamentieren, Klagen und Jammern zugestanden. Völlig nebensächliche Punkte werden umfangreich betrachtet, aber das Kardinalproblem unseres Bildungssystems bleibt unerwähnt. Der stellt Staat für jeweils 16 Schüler einen Vollzeitlehrer. Wenn in Wirklichkeit aber 32 und mehr Schüler in einer Klasse zusammengefasst sind, bedeutet dies, dass jeder 2. Lehrer (immerhin 364 323) statistisch niemals im Leben eine einzige Stunde Unterricht gibt. Diese Hälfte der Lehrer, die immerhin noch in der Schule erscheint, arbeitet aber jeweils weniger als ein halbes Jahr. Die anderer Hälfte des Jahres ist schulfrei. Im halben Jahr der Anwesenheit wird aber auch nur bis Mittag gearbeitet. (Dass Lehrer den Schulstoff, der sich für sie im ganzen Berufsleben inhaltlich niemals ändert, wirklich ein ganzes Berufsleben lang jeden Nachmittag vor- und nachbereiten müssen, gehört wohl mehr in den Bereich der Fabel... oder gehört ärztlich behandelt). Versucht man nun von der restlichen Stunden der Anwesenheit die Stunden abzuziehen in denen statt Unterricht lediglich untergeordnete Beaufsichtigung stattfindet( Aufsicht bei Klassenarbeiten, Filmvorführungen, Vertretungsstunden, Schulausflüge, die längst zu reinen Zusatzurlaubsveranstaltungen ohne jeglichen Bildungsbezug mutiert sind usw.) kommt man dem Problem des deutschen Bildungssystems schon näher.
November 2003 Focus
In den 43 von Ihnen vorgestellten Gymnasien in Hannover gehen insgesamt 20.966 Schüler, für die nach Ihren Angaben 2048 Lehrer zur Verfügung stehen. Also ein Lehrer für 11 Schüler. Wenn in Hannover in einigen Klassen also 33 Schüler sind, bedeutet dies doch, dass zwei von drei Lehrern in Hannover durchgehend, lebenslang vom Unterricht befreit sind. Was machen die eigentlich? (Leserbrief an HAZ am 11 Februar 2002 - wurde nicht veröffentlicht!)
Bei Wahlen steht die Bildung oft an vorderer Stelle. Wenn es konkret werden soll, dann folgen Politiker aber den eigenen ideologischen Pfaden. Der internationale Timms-Vergleich zur gymnasialen Oberstufe vom Dezember erbrachte, das nicht die Schulorganisation entscheidend ist. Sowohl das gegliederte System der Niederlande als auch das Gesamtschulsystem der skandinavischen Länder führte zu besseren Leistung als in Deutschland. Die 13. Klasse bringt nur noch Fortschritte in Physik. Dieses Schuljahr ist offensichtlich mit so viel Prüfungsgeschehen behaftet, das Unterricht kaum noch stattfindet. Eine weitere Überraschung war, das Länder mit vielen Abiturienten mehr Eliten hervorbrachten. (Bei zu früher Auswahl gehen wohl Talente verloren. )
Hannoversche Allgemeine Zeitung (HAZ) am 27.01.01
|
|